Am liebsten spielt der Pianist Klaus Laczika Tango, Csardas und Strauß-Walzer. Als Intensivmediziner vertraut er der unterstützenden Kraft der Musik – ein Forschungsthema, das ihn nicht mehr loslässt.
Die Grundsteine für seine späteren Errungenschaften in der Musiktherapie und Musikmedizin wurden ihm in die Wiege gelegt. Sein Vater, ein großer Orgelfan, brachte ihm die Klassik nahe, mit 12 hörte Laczika zum ersten Mal Bob Dylan: „Ich habe den entdeckt und sofort gewusst, dass ist der liebe Gott.“ Als er dann mit 14 sein erstes Rachmaninov-Konzert hörte, war das für ihn das größte auf der Welt und eine Offenbarung: „Mir war klar, ich musste Klavier spielen.“ Genauso klar wurde dem eifrigen Klavierschüler, dass das Talent wohl nicht für eine Berufsmusiker-Karriere reichen werde. Sein alternativer Berufswunsch, die Psychiatrie, setzte ein Medizinstudium voraus. Weil ihm das aber aus damaliger Sicht mit Hinblick auf das alte Medizin-Curriculum eher langweilig erschien, inskribierte er auch gleichzeitig auf der Musikhochschule. „Ich dachte mir, durchs Medizinstudium musst du durch. Aber du musst was tun, damit du nicht verblödest. Und so begann ich das Dirigierfach“, sagt Laczika.
Musik macht empathisch
In unbezahlter wissenschaftlicher Freistellung forscht Laczika nun weiter an dem Thema. Der 58-Jährige wird ihm Frühling zu einer zehntägigen Vorlesungstour nach Los Angeles aufbrechen, wo er einerseits über seine Erkenntnisse berichtet und andererseits auch selbst musikalisch tätig wird. Auch an der MedUni Wien ist eine Vorlesungsreihe zu Musik in der Medizin geplant, für die Laczika Feuer und Flamme ist: „Medizin ist ein sehr technisches Studium geworden. Wenn man die Studierenden mit Kunst und Musik in Berührung bringt, macht sie das empathischer. Im Sinne einer medizinischen Humanität wäre das sicher kein Nachteil.“
1997 gründete er die Brucknertage in St. Florian, ein renommiertes Festival, das regelmäßig Topstars der Klassikszene und verdiente Bruckner-Forschende anzieht. Laczika ist nicht nur künstlerischer Leiter des stets ausverkauften Musikprogramms, sondern tritt selbst auch immer wieder auf.